urbes Hispaniae

 

Tarragona (Tarraco)

 

Einst römische Provinzhauptstadt, heute geschäftige Provinzhauptstadt mit großem Hafen.

Einführung

Die Stadt Tarragona ist in letzter Zeit stark gewachsen. Neuansiedlungen entstanden ebenso wie Industrieanlagen.
Schon zur Zeit der Römer galt Tarragona als Metropole.

 

Geschichte der Stadt

Tarragona lag mit 70m über dem Meeresspiegel strategisch günstig gelegen, verfügte über einen natürlichen Hafen und hatte günstige Verbindungen zum Hinterland. Die Römer übernahmen die damals bereits bestehende, wahrscheinlich iberische Siedlung 216 v. Chr. und verwandelten sie in die prächtige Hauptstadt der provincia Hispania citeriora der späteren provincia Tarraconensis. Caesar gab Tarraco 45 v . Chr. die Bezeichnung colonia Julia urbs triumphalis Tarraconensis. Damals war Tarragona mit 30.000 Einwohnern eine Großstadt, eine der bedeutendsten Niederlassungen des Imperiums.

Catedral Santa Tecla

Auf dem höchsten Punkt der Stadt stand zur Zeit der Römer ein Jupitertempel, welcher einer frühchristlichen Basilika weichen musste, die jedoch durch die maurischen Eroberer durch eine Moschee ersetzt wurde. Diese wurde dann nach der christlichen Rückeroberung durch eine Kathedrale ersetzt.

In Tarragona

In Tarragona gibt es viele römische Monumente: Das Amphitheater, den Circus, das Forum Romanum, den Turm der Scipionen, den Triumphbogen „Arc de Berà“, das Mausoleum von Centcelles und die Aquäduktbrücke „Aqüeducte de les Ferreres“ (auch Pont del Diable genannt). Das römische Architekturensemble wurde im Jahre 2000 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Bei Bauarbeiten werden immer wieder Reste alter römischer Bauten entdeckt. Auf Bitten der Archäologen werden daraufhin die Bauarbeiten oft zum Verdruss der Bauherren unterbrochen.

 


 

Saragossa (Colonia Caesaraugusta)

 

Die spanische Stadt Saragossa (auf spanisch und aragonesisch Zaragoza) ist heutzutage die bedeutendste Stadt der spanischen Region Aragonien und Hauptstadt der Provinz Saragossa und des gleichnamigen Kreises (Comarca de Zaragoza). Sie ist nach Madrid, Barcelona, Valencia und Sevilla die fünft größte Stadt Spaniens. Doch zu ihren Gründungszeiten war sie nur eine kleine Provinzstadt.

Sie wurde im Jahre 24 v. Chr. von den Römern gegründet. Damals war ihr Name Colonia Caesaraugusta. Auf diesen Namen geht die heutige Bezeichnung Zaragoza zurück.

380 n. Chr. fand die Synode (die Kirchenversammlung) von Saragossa statt.

 


 

Mérida (Emerita Augusta)

 

Heutzutage ist die Stadt Mérida die Hauptstadt der spanischen Region Extremadura. Die Stadt gehört zur Provinz Badajoz und hat etwa 60.000 Einwohner.

Mérida wurde im Jahre 25 v. Chr. von Kaiser Augustus gegründet. Ihr damaliger Name war Emerita Augusta und sie diente als Kolonie für Legionäre im Ruhezustand. Im Verlauf der Zeit wurden viele repräsentative Gebäude errichtet: Theater, Amphitheater, Circus, Tempel, Brücken und Aquädukte. Über Jahrhunderte bis zum Untergang des Römischen Reiches, war Mérida ein wichtiges wirtschaftliches, militärisches und kulturelles Zentrum.

In Mérida befinden sich immer noch viele Wahrzeichen aus der Römerzeit. Diese geben auch oft Informationen darüber, wie die Stadt in der Antike ausgesehen haben könnte. Dies lässt sich schön an der El Puente Romano (die Römische Brücke), die über den Fluss Guadiana verläuft, sehen. An ihr kann man den Ursprung der Stadt erkennen, da sie Teil der wichtigsten  Lebensadern der römischen Kolonie in Spanien war, nämlich des Decumanus Maximus, war. In Mérida gibt es auch noch viele andere Sehenswürdigkeiten, von denen die wichtigste wohl die Reste des Circus Maximus sind. Dieser war mit seinen 40.000 Quadratmetern der wohl größte Versammlungsort Méridas.

 


 

Cartagena (Carthago Nova)

 

 Cartagena ist eine Stadt mit Seehafen im Südosten Spaniens. Sie hat 205.000 Einwohner und ist damit die zweitgrößte Stadt der Region Murcia.

Cartagena wurde 227 v. Chr. von Hasdrubal als Qart Hadasht (deutsch: Neue Stadt, lat. Carthago Nova zur Unterscheidung von Karthago) gegründet und war die Hauptstadt der Karthager auf der Iberischen Halbinsel. Die Stadt wurde 209 v. Chr. römisch, 425 n .Chr. durch die Vandalen zerstört, 476 westgotisch, 554 erneut (oströmisch / byzantinisch), 624 wiederum westgotisch, 711 arabisch und kam 1269 zu Aragonien.

 


 

Salamanca (Salamantica)

 

Salamanca, eine Stadt 200 km nordwestlich von Madrid entfernt, ist eine lebhafte Studentenstadt. Sie ist für Studenten so gut geeignet, weil in Salamanca das beste Hochspanisch gesprochen wird. Salamanca ist besonders bekannt durch seine Universität mit ihrem berühmten Frosch an ihrer Fassade, welcher als Maskottchen der Universität bekannt ist.

Erbaut wurde Salamanca in der Antike unter dem Namen Salamantica – der genaue Zeitpunkt ist nicht bekannt. Unter römischer Herrschaft (133. v. Chr. – 712 n. Chr.) wuchs die Stadt zu einem wichtigen Handelszentrum. Im 8. Jahrhundert endete die römische Ära, da die Mauren Salamantica eroberten.

Besonders stolz waren die Salamantiner, als Salamanca 2002 zusammen mit Brüssel Kulturhauptstadt Europas, und als 1988 Salamanca von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt wurde.

 


 

Cádiz (Gades)

 

Cádiz wurde der Legende nach von Herkules gegründet. Darauf beruft sich noch heute das Stadtwappen mit der Inschrift Hercules Fundator Gadium Dominatorque (Herkules, Gründer und Herrscher von Cádiz). Geschichtlich gesehen ist Cádiz (phönizisch Gadir) eine Stadtgründung der Phönizier. Diese erkannten die günstige Lage der Insel (erst im 17. Jahrhundert wurde es eine Halbinsel) an der Mündung des Guadalete, in der Nähe des an Silber reichen Tartessos sowie auf halben Weg zu den „Zinninseln“ (Britannien). Der römische Historiker Velleius Paterculus gab als Zeitpunkt der Grundsteinlegung „80 Jahre nach dem Trojanischen Krieg“, also etwa 1100 v. Chr. an. Archäologisch konnte eine Besiedlung des Gebiets jedoch nur bis in die Mitte des 8. Jahrhunderts v. Chr. in Frage kommen.

Unter Phöniziern und Karthagern wurde Gadir zu einem blühenden Handelszentrum. Nach den Punischen Kriegen übernahmen die Römer die Stadt und änderten den Namen. Aus Gadir wurde Gades. Das römische Theater, heute zu Hälfte ausgegraben und restauriert, erinnert noch an die Bedeutung der Stadt, die im römischen Reich eine wichtige Rolle spielte. Cicero hob in seiner Verteidigungsrede für den in Cádiz geborenen Balbus das Prestige dieser damaligen „Weltstadt“ deutlich hervor.