2.6 Monte Cassino
Diese Gruppe zog auf den Berg über Cassino. Auf diesem stand ein Tempel des Apollon, den sie kurzer Hand niederrissen, um dort ein Kloster zu errichten (etwa 529 n.Chr.). Dieses Kloster weihten sie dem heiligen Johannes dem Täufer und dem heiligen Martin von Tours. Die bis dahin heidnische Bevölkerung bekehrten sie zum Christentum. Dabei überzeugten sie hauptsächlich durch ihre Hilfsbereitschaft und ihre Gastfreundlichkeit, aber auch durch ihre Liebe zu Arbeit und Gebet. In der nun folgenden, letzten Phase seines Lebens erlebte Benedikt den Untergang des römischen Reiches. Italien lag damals 25 Jahre im Krieg. Zu diesem Zeitpunkt begann er damit seine Mönchsregel (regula Benedicti) zu verfassen. Er verarbeitete darin sein ganzes erfahrungsreiches Leben. Seine Regel basierte auf zwei älteren Mönchsregeln. Zunächst die so genannte "Magisterregel" und zusätzlich die Regel des heiligen Basilius des Großen. Der Hauptleitspruch der regula Benedicti lautet "ora et labora" (lat.: "bete und arbeite"). Bevor er an einem 21.März, wohl um das Jahr 547 herum, starb, hatte er eine Vision, die ihm verriet, dass das Kloster zerstört werden würde, aber die Gemeinschaft weiter bestehen wird. Dies geschah 580, als die Langobarden das Kloster nieder brannten. Die Mönche konnten fliehen und nahmen das Manuskript der Regel mit nach Rom. Von dort aus begannen sie damit sich in der ganzen Welt auszubreiten.