2 Stationen im Leben Benedikts
2.1 Nursia
480 n. Chr. wurde Benedikt in Nursia (heute Norcia) geboren. Seine Eltern waren wohlhabend und hatten für ihn eine politische Laufbahn geplant, was allerdings anders kommen sollte. Als er zwischen 15 und 17 Jahre alt war, ging er zusammen mit seiner Amme nach Rom, um dort zu studieren.
2.2 Rom
In Rom herrschte damals ein riesiges Chaos, nicht zuletzt weil gleich zwei Bewerber sich um den Thron des Papstes stritten. Des Weiteren verleiteten seine Altersgenossen ihn durch ihr schlechtes Verhalten dazu einen Lebenswandel zu vollziehen. Er wanderte daraufhin mit seiner Amme nach Enfinde aus.
2.3 Enfinde
In Enfinde (dem heutigen Affile) vollbrachte Benedikt der Legende nach sein erstes Wunder. Nur durch die Hilfe seines Gebetes gelang es seiner Amme ein, zuvor von ihr zerbrochenes, Sieb wieder zusammen zu fügen. Die Nachricht über dieses Wunder verbreitete sich schnell und Leute kamen von überall her, um ihn zu sehen. Benedikt aber suchte die Einsamkeit und floh in eine Höhle nahe Subiaco.
2.4 Subiaco
Er lebte einige Jahre in völliger Einsamkeit in einer Höhle, bis eine Gruppe von Mönchen ihn fand und Romanus, einer der Mönche, bekleidet ihn mit einem Mönchsgewand. Durch diese Tat nahm er Benedikt in den Mönchsstand auf. Benedikt lebte weiter einsam in seiner Höhle und bekämpfte seine Begierden, bis eines Tages ein Priester kam und ihm die Augen öffnete. Er sah nun, dass es nicht Gottes Wille sein kann in Einsamkeit zu leben.
2.5 Vicovaro
Die Mönche aus Vicovaro hörten vom Leben des Benedikt, bewunderten ihn und luden ihn zu sich ein. Sie wählten ihn zum Abt ihres Klosters. Doch nach einiger Zeit wurden ihnen die Regeln des Benedikt zu hart und da beschlossen sie ihn zu vergiften. Der Sage nach gab einer der Mönche ihm den Becher voller Gift, doch als Benedikt ihn nahm und ihn segnete zerbrach der Becher und eine Schlange kroch aus den Scherben heraus. Nach diesem Attentat kehrte er in die Einsamkeit zurück und lebte wieder in einer Höhle. Einige Mönche wollten sein Leben teilen und so entstanden auf dem Berg, über seiner Höhle, Klöster. Es waren etwa ein Dutzend und in jedem der Klöster lebten 12 Mönche. Auf Grund des regen Zuspruches, den er bekam, entstand Neid bei dem örtlichen Klerus. So versuchte man ihn ein weiteres Mal zu vergiften. Es blieb allerdings bei dem Versuch. Weil es ihnen nicht gelang Benedikt mit Gift zu beseitigen, engagierte einer der Priester ein paar der örtlichen Prostituierten, damit sie im Klosterbezirk ihrem Geschäft nachgingen. Benedikt war das zu viel und er verließ den Ort mit einigen Mönchen.
2.6 Monte Cassino
Diese Gruppe zog auf den Berg über Cassino. Auf diesem stand ein Tempel des Apollon, den sie kurzer Hand niederrissen, um dort ein Kloster zu errichten (etwa 529 n.Chr.). Dieses Kloster weihten sie dem heiligen Johannes dem Täufer und dem heiligen Martin von Tours. Die bis dahin heidnische Bevölkerung bekehrten sie zum Christentum. Dabei überzeugten sie hauptsächlich durch ihre Hilfsbereitschaft und ihre Gastfreundlichkeit, aber auch durch ihre Liebe zu Arbeit und Gebet. In der nun folgenden, letzten Phase seines Lebens erlebte Benedikt den Untergang des römischen Reiches. Italien lag damals 25 Jahre im Krieg. Zu diesem Zeitpunkt begann er damit seine Mönchsregel (regula Benedicti) zu verfassen. Er verarbeitete darin sein ganzes erfahrungsreiches Leben. Seine Regel basierte auf zwei älteren Mönchsregeln. Zunächst die so genannte "Magisterregel" und zusätzlich die Regel des heiligen Basilius des Großen. Der Hauptleitspruch der regula Benedicti lautet "ora et labora" (lat.: "bete und arbeite"). Bevor er an einem 21.März, wohl um das Jahr 547 herum, starb, hatte er eine Vision, die ihm verriet, dass das Kloster zerstört werden würde, aber die Gemeinschaft weiter bestehen wird. Dies geschah 580, als die Langobarden das Kloster nieder brannten. Die Mönche konnten fliehen und nahmen das Manuskript der Regel mit nach Rom. Von dort aus begannen sie damit sich in der ganzen Welt auszubreiten. Zurück nach oben