Personen- und Sachkommentare
Die Langobarden waren ein germanischer Volkstamm, der nach der Wanderung durch Nord- und Ostdeutschland in Böhmen und Mähren ansässig wurde. Seit dem 7. Jahrhundert eroberten sie Oberitalien und gründeten dort ein Königreich. 774 besiegte Karl der Große die Langobarden und gliederte sie in das Frankenreich ein. Der Name der Langobarden bedeutet "Langbärte". Wie sie zu dieser Bezeichnung kamen, berichtet ihre Herkunftssage, die uns der Geschichtsschreiber Paulus Diakonus überliefert:
Einst, in längst vergangener Zeit, gerieten die Langobarden mit den Vandalen in Konflikt. Damals nannten sie sich noch Winniler, das "Kämpfer" bedeutet. Die Vandalen riefen Wodan an, er möge ihnen den Sieg über die Winniler geben. Wodan antwortete ihnen: "Ich werde denjenigen den Sieg schenken, die ich bei Sonnenaufgang zuerst erblicke." Die Winniler fragten nun Freyja, die Gattin Wodans, um Rat. Freyja riet ihnen, sie sollten bei Sonnenaufgang gemeinsam mit ihren Frauen erscheinen. Diese sollten ihr langes Haar gelöst tragen und es sich so um das Gesicht schlingen, dass es wie ein Bart aussähe. Am nächsten Tag, bei Morgengrauen, drehte Freyja ihren Gatten gen Osten. Wodan erwachte, sah die Winniler mit ihren Frauen und sprach: "Wer sind denn diese Langbärte?" Da antwortete ihm Freyja: "So, wie du ihnen jetzt ihren Namen gegeben hast, so gib ihnen auch den Sieg!" Und Wodan schenkte ihnen den Sieg. Seit jener Zeit heißen die Winniler Langobarden.
Es ist uns überliefert, dass im Jahre 166 n. Chr. 6 000 Langobarden, die Donaugrenze in Pannonien überschritten hatten. Die Römer vertrieben die Eindringlinge und diese zogen wieder nach Innergermanien. Danach, über einige hundert Jahre lang, sind uns keine geschichtlichen Ereignisse mehr überliefert worden. Um 180 n. Chr. verringert sich die Bevölkerung ziemlich stark in den Stammesgebieten an der Niederelbe. Viele Langobarden, aber auch andere verwandte Stammesgruppen, gingen in die westliche Altmark und ins Wendland, da diese Gebiete nicht so stark besiedelt waren. Doch bereits im 4. Jahrhundert verließen viele dieser Stammesverbände und ein Teil der Langobarden, die Altmark wieder.
Doch wie ist eigentlich der Begriff Stamm zu verstehen?
Den Begriff ''Stamm'' kann man sehr weit sehen. Grundsätzlich war die germanische Gesellschaft in Familie und Sippe unterteilt. Das hieß familiäre Beziehungen spielten eine große Rolle. Viele miteinander verbundene Sippen bildeten den Kern eines Stammes. Einer dieser Stämme nannte sich dann ''Langobarden''. Doch änderte auch dieser sich im Verlauf der Zeit, da sich ihnen z. B. neue Gemeinschaften anschlossen.
Nicht alle Elbgermanen sind weggezogen. Die Bevölkerung, die dort geblieben ist, hat sich in späteren Jahrhunderten mit neu eingewanderten Bevölkerungsgruppen (Sachsen) vermischt. Teile der Langobarden zogen nach Süddeutschland an den römischen Limes und vermischten sich dort mit Angehörigen anderer Stämme zu Großstämmen, wie den Alemannen und Bajuwaren. Ein Großteil des Langobardenstammes zog die Elbe entlang nach Süden. Teile anderer germanischer Stämme, sogar anderer Völker, schlossen sich dieser Wanderung den Langobarden an. Der ständig größer werdende Stamm zog durch Böhmen und Mähren, Österreich und Ungarn. 568 n. Chr. wollte der damalige Langobardenkönig in Norditalien eindringen. Er hatte gehofft, Unterstützung der Byzantiner zu bekommen. Schließlich gründeten die Langobarden in Norditalien ein Königreich und zwei unabhängige Herzogtümer, 774 der Frankenkönig Karl der Große sie besiegte und das Reich der Langobarden seinem Reich einverleibte. Nach dem Sieg über die Langobarden nannte sich Karl rex Francorum et Langobadorum. Die Bezeichnung ''Lombardei'' mit Mailand als Zentrum erinnert noch heute an das Königreich der Langobarden.
Verfasser: Schülerinnen der 10a (2004/05)
Literatur: WAS IST WAS Band 67
Desiderius war der letzte Langobardenkönig (757-774). Er stammte aus der italienischen Stadt Brescia, der zweitgrößten Stadt der Lombardei, einer Region im Norden Italiens. Durch die Hilfe des Papstes Stephan II. und den Franken wurde er zum König ernannt. Indem er die italienischen Städte Dukate Spoleto und Benevent unterwarf, konnte er die Stellung des Langobardenreiches festigen. Desiderius wurde der Schutzherr des Papstes. Karl der Große heiratete eine Tochter des Desiderius, die fälschlicherweise Desiderata genannt wurde; ihr eigentlicher Name ist bis heute unbekannt. Nachdem Karl sie verstoßen hatte, kam es zum Krieg mit Desiderius. Daraufhin versteckte sich Desiderius in Pavia, in der südwestlichen Lombardei. Pavia wurde 774 von den Franken im Krieg eingenommen. Desiderius wurde mit seiner Gemahlin ins Frankenreich verschleppt, wo beide den Rest des Lebens in Klosterhaft verbrachten.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Desiderius
Verfasser: Schülerinnen der 10a (2004/05)
(lat. Pippinus minor)
Pippin ist 714/715 als Sohn Karl Martells geboren worden. Im Jahre 741 erhielt er als Hausmeier Neustrien, Burgund und die Provence und regiert zusammen mit seinem Bruder Karlmann. Auf der Tatsache beruhend, dass Karlmann auf den Herrschaftsthron verzichtete, fielen Pippin dessen Reichsteile zu. Daraufhin konnte er es wagen die Merowinger als Königsdynastie abzusetzen. An deren Stelle ließ er sich 751 vom Papst zum König salben. Dies war die erste Königssalbung, die jemals durchgeführt wurde. Zwei Jahre lang (754-756) unterstützte Pippin den Papst Stephan II. auf zwei Feldzügen. Kurz vor seinem Tod teilte Pippin sein Reich unter seinen Söhnen Karlmann und Karl dem Großen auf. Am 24. September 768 starb Pippin der Jüngere in Saint-Denis.
Verfasser: Schülerinnen der 10a (2004/05)
Literatur: Brockhaus Enzyklopädie in 24 Bänden 1992 Hellmuth Rössler: Deutsche Geschichte 1961 Microsoft Encarta 2004
Karlmann - der Onkel Karls des Großen
Karlmann wurde als Sohn des Karl Martells geboren. Das Geburtsdatum ist unbekannt. Sieben Jahre lang gehörte er zu den Hausmeiern (741-747). Nach dem Tod seines Vaters wurde sein Halbbruder Grifo 753 ermordet. Nach dessen Tod teilte er das Reich mit seinem Bruder Pippin III. , dem Jüngeren und verwaltete die Bereiche Austrasien, Alemanien und Thüringen. Er förderte die fränkische Kirche mit der Hilfe des Bonifatius. 761 besiegte Karlmann die Alemannen und durch diesen Sieg wurde das Herzogtum Alemaniens vollständig abgesetzt. 747 zog er sich nach Rom zurück und wurde Mönch. Dies begründete er damit, dass er sein altes stressiges Leben hinter sich lassen wollte. Nach seinem Tod am 17. August 759 überließ er seine Verwaltungsteile seinem Bruder Pippin III., dem Jüngere, dem Vater Karls des Großen.
Karlmann - der Bruder Karls des Großen
Karlmann wurde 751 als Sohn Pippins III. und Bertha geboren. Er war König der Franken von 768 bis 771. Der Vater Pippin ließ 754 Karlmann und dessen Bruder Karl von dem Papst Stefan II. salben. Nachdem das Reich zwischen ihm und seinem Bruder Karl aufgeteilt worden war, trat er 768 die Herrschaft in seinem Reichsteil an (Alemanien, Burgund und die Mittelmeerküste). Dort wurde Karlmann jedoch von seinem Bruder immer mehr in den Hintergrund gedrängt und trat am 4. Dezember 771 ab. Das Reich übernahm nun sein Bruder Karl als Alleinherrscher.
Verfasser: Lina, Damona und Andrea, 10a (2004/05)
Literatur: Brockhaus Enzyklopädie in 24 Bänden, 1992 Hellmuth Rössler: Deutsche Geschichte, 1961 Microsoft Encarta 2004