Gaius Plinius Caecilius Secundus
 

Der Tod und das Mädchen

(Plin. epist. 5,16)

interpretatio

 

Version I Version II Version III

 

 

 

 


Version I

 

Zusammenfassung

 

Die kleinste Tochter des Fundanus ist in ihrem 14. Lebensjahr gestorben, wie Plinius in seinem Brief schreibt. Er erzählt von ihren guten Eigenschaften wie Klugheit, Reife, Lieblichkeit, Würde und Willenskraft. Da sie auch noch in ihrer Krankheit bis zum Schluss Hoffnung und Willenskraft gezeigt hat, die Schwester und den Vater aufgemuntert hat, ihr Hochzeitstermin und das Fest schon geplant war, hinterließ das Mädchen viele Gründe für Schmerzen und Sehnsucht. Fundanus empfindet daher starken Schmerz und denkt nur noch, obwohl er ein sehr gebildeter Mann ist, an seine Tochter Kind und vergisst alle anderen Tugenden. Denn sein eigenes Aussehen erinnert immer wieder an seine Tochter.

So rät Plinius, Briefe zu schicken, in denen er einige Erinnerungen an die Tochter verwendet und so menschlich und sanft tröstet. Diese wird Fundanus sicher als Trost noch nicht annehmen wollen, sich bald aber danach sehnen, es annehmen und zur Ruhe kommen.

 

 

Gliederung

 

Kap. 1
Grund der Trauer

 Fundani nostri filia minore defuncta.

 

Kap. 2-5
Eigenschaften und nähere Beschreibung der Tochter

 Kap. 2: iam anilis prudentia
Kap. 3: festivius
Kap. 4: corporis viribus
Kap. 5: Duravit

 

Kap. 6-7
Wie Freude zur Trauer wurde – Beerdigung statt Hochzeit
 Kap. 6: Quod gaudium quo maerore mutatum est!

 

 

Kap. 8-9
Der schmerzerfüllte und veränderte Vater

Kap. 8: aspernatur expulsisque virtutibus aliis pietatis est totus.

 

Kap. 10-11
Rat zum menschlichem Trost

 Kap. 10: solacium…, sed molle et humanum.

 

 

Charakterisierung der verstorbenen Tochter des Fundanus als perfekte Tochter (nach Plinius)
im Vergleich zu modernen Vorstellungen unserer Gesellschaft

 

Die Tochter des Fundanus ist...

 

heiter; ermunternd:
Kap. 1: … puella nihil umquam festivius…;
Kap. 4: …sororem patrem adhortabatur…

 

liebenswürdig:
Kap. 1: …amabilius…

 

würdig:
Kap. 1: …dignius…

 

von Klugheit einer alten Frau:
Kap. 2: …iam illi anilis prudentia…

 

angesehen und würdig wie eine Frau:
Kap. 2: …matronalis gravitas erat…

 

von der Lieblichkeit eines Mädchens:
Kap. 2: …suavitas puellaris…

 

zurückhaltend:
Kap. 2: …virginali verecundia.

 

gemäßigt:
Kap. 3: …et modestus complectebatur!

 

liebevoll:
Kap. 3: …et amanter et…

 

eifrig:
Kap. 3: quam studiose, quam intellegenter lecitabat!

 

willensstark:
Kap. 4: …corporis viribus vigore animi sustinebat.

 

im Aussehen dem Vater ähnlich:
Kap. 9: …totumque patrem mira similitudine exscriserat.

 

 

Plinius charakterisiert die Tochter von Fundanus sehr positiv. Er beschreibt sie als reif, gebildet, erzählt von gutem Verhalten. Somit zeigt und verstärkt er die vorhandenen Gründe für die Trauer des Vaters.

 

 

Eine perfekte Tochter innerhalb unserer Gesellschaft hingegen ist ...

 

gehorchend,

anständig,

gebildet und interessiert,

hübsch,

munter und fröhlich,

mit einem Ziel vor Augen und

fleißig.

 

In einem Punkt hat sich die damalige Vorstellung von einer perfekten Tochter zu der von heute verändert: Denn eine frühe Hochzeit wird nicht mehr für sinnvoll gehalten. Die meisten Frauen sollen erst einen Beruf erlernen und dann eine Familie gründen. Wie es aber z. B. in diesem Text ist, wäre das Mädchen mit 14 Jahren verheiratet worden.

Allerdings sind Vorstellungen über die Bildung und des Charakters heute fast genauso wie in der Antike. Daraus kann man schließen, dass sich das Ideal einer perfekten Tochter seit damals nicht stark verändert hat oder von der heutigen Gesellschaft wieder aufgegriffen wurde.

 

Verfasser: Anja Bindig, Theresia Arndt, Mathis Dreps,
Ken Strätling, Jula Verres
Klasse 9a (2006/07)

 


Version II

 

Zusammenfassung

 

Nach der allgemeinen Begrüßung berichtet Plinius seinem Freund Marcellinus über den Tod der Tochter des Fundanus. Plinius erklärt, warum ihm der Tod dieses Mädchen so nah ging und lobt sie in den höchsten Tönen, so sei kein anderer Mensch der Unsterblichkeit würdiger gewesen, als dieses Kind oder sei dieses Mädchen mit ihren grade mal 14 Jahre schon so weise wie eine alte Frau und doch habe sie noch den jungfräulichen Charme eines kleinen Mädchens und vieles mehr. Dann wendet sich Plinius der Krankheit zu, an der das Mädchen gestorben ist. Aber auch hier kommt die Tochter des Fundanus sehr gut bei weg. Er beschreibt, mit welcher Geduld sie diese Krankheit ertrug und dass sie sich weder durch die Dauer noch durch die Furcht vor dem Tod entmutigen lies, ja sie ermutigte bis zum Schluss noch ihre Familie und ihr Verwandten. Außerdem berichtet Plinius nun weiter von der geplanten Hochzeit des Mädchen, was für die Verbliebenen ihren Tod noch schmerzlicher erscheinen lasse. Man erfährt auch vom Vater Fundanus, der vom dem Schicksalsschlag schwer getroffen ist. Plinius schreibt, dass er nun das Geld, das für die Hochzeit vorgesehen war, in die Beerdigung investieren müsste. Weiter erfährt man über Fundanus, dass dieser gebildete Mann in dieser schweren Stunde alle Wissenschaften und Philosophien über Bord wirft und ganz in den Schmerzen über den Tod seiner Tochter versinkt, doch Plinius rechtfertigt und verteidigt sein Verhalten, da die Verstorbene nicht nur ein allseits beliebtes Mädchen, sondern ihrem Vater auch sehr ähnlich gewesen sei. Zum Schluss gibt Plinius Marcellinus ein paar Tipps, wie er am besten in dieser Zeit mit Fundanus umgehen solle und wie er ihm beistehen könne, da bei Fundanus der Schmerz über den Verlust noch sehr tief sitzt.

 

Gliederung

 

 Erster Abschnitt: Von Kap. 1 erster Satz
Einführung in das Thema und Kundgebung des Verlustes.

Zweiter Abschnitt: Rest von Kap. 1 bis zu Kap. 3 (ludebat)
Beschreibung und Belobigung der Fähigkeiten der Tochter und besondere Hervorhebung ihrer Charakter-Stärken.

Dritter Abschnitt: Rest von Kap. 3 bis Kap. 6 (indignius)
Beschreibung der Krankheitssituation der Tochter bis hin zum Tod, teilweise weitere Charakter-Stärken werden deutlich.

Vierter Abschnitt: Rest von Kap. 6 bis Ende von Kap. 7.
Plinius beschreibt sein Trauer, die durch die geplante Hochzeit nur noch gesteigert wird.

Fünfter Abschnitt: Kap. 8
Fundanus verfällt in Trauer über den schmerzlichen Tod seiner Tochter, weist außerdem alle Lehren von sich.

Sechster Abschnitt: 9
Rechtfertigung für Fundanus’ Verhalten, da die Tochter zu allen ihren Fähigkeiten auch noch eine unglaubliche Ähnlichkeit zum Vater aufwies.

Siebter/letzter Abschnitt: Kap. 10 bis Ende.
Plinius erteilt Marcellinus Tipps für den Umgang mit Fundanus in der nächsten Zeit, da dieser noch den Tod seiner Tochter verarbeiten muss.

 

Charakterisierung der verstorbenen Tochter des Fundanus als perfekte Tochter (nach Plinius)
im Vergleich zu modernen Vorstellungen unserer Gesellschaft

 

 

Die Tochter des Fundanus ist...

 

fröhlich, liebenswert
festivius, amabilius (Kap. 1)

der Unsterblichkeit würdig
dignus immortalitate (Kap. 1)

klug
prudentia (Kap. 2)

von mädchenhafter Lieblichkeit
suavitas puellaris (Kap. 2)

hing am Vater
patris cervicibus inhaerebat (Kap. 3)

liebevoll und bescheiden
amante et modeste (Kap. 3)

beliebt, geschätzt
ut nutrices, ut … diligebat (Kap. 3)

gute Leserin
studiose, intellegenter lectitabat (Kap. 3)

behutsam und maßvoll
parce custoditque (Kap. 3)

von Selbstbeherrschung, geduldig
temperantia ... patientia
(Kap.3)

willensstark
vigore animi (Kap. 4)

optimistisch
sororem patrem adhortabatur (Kap. 4)

von starker Ähnlichkeit zum Vater
kompletter Satz 2 des Kapitels 9

Plinius charakterisiert die Tochter im ganzen Text als äußerst gute, fast perfekte Tochter. Er legt großen Wert auf ihre zahlreichen Charaktereigenschaften, die allen den Idealen der römischen Antike entsprachen, und schreibt, wie nah er selbst zu ihr stand. Außerdem schreibt er, dass sie nicht nur die perfekte Tochter war sondern auch noch über ihre große Ähnlichkeit zum Vater, was für diesen, aber auch für alle Anderen, ihren Verlust noch schmerzlicher erscheinen lässt.

 

Eine perfekte Tochter innerhalb unserer Gesellschaft hingegen ist...

gebildet,
aufgeklärt,
selbstständig,
hilfsbereit,
erfolgreich,
anständig,
höflich,
selbstbewusst,
verantwortungsbewusst,
emanzipiert,
politisch interessiert und engagiert.

 

 Verfasser: Roman Salzwedel, Carsten Bindig, Alexandra Eitrich und Mark Milner
Klasse 9a (2006/07)


Version III

 

Zusammenfassung

 

Plinius schreibt seinem Freund Marcellinus einen Brief, in dem es um den Tod von Fundanus kleinerer Tochter geht. Sie ist noch nicht einmal mit 14 Jahren an einer Krankheit gestorben. Plinius beschreibt sie als ein Mädchen, das immer fröhlich war auch dann noch, als sie krank war. Sie hatte zu dem noch die Weisheit einer alten Frau, die Würde einer reifen Frau und dennoch einen mädchenhaften Charme. Zu dieser Zeit wurde sie nicht von ihrer Familie aufgemuntert, sondern sie munterte ihre Familie auf. Das Mädchen hat ihren Vater sehr geliebt und war immer freundlich zu anderen Personen. Sie ließ auch keinen außen vor, sondern liebte alle ihrem Stand gemäß, egal ob es Lehrer oder Ammen waren. Obwohl sie Angst vor dem Tod hatte, war sie bis zu der letzten Sekunde standhaft und hielt ihren Körper mit ihrer großen Lebenskraft aufrecht. Eigentlich war sie schon für einen Mann bestimmt, den sie heiraten sollte. Alle haben sich schon auf die Hochzeit gefreut, doch diese Freude hat sich durch den Tod in Trauer umgewandelt, schreibt Plinius. Fundanus hat sich seit dem Tod verändert. Fundanus ist ganz in seiner Trauer um seine Tochter versunken. Plinius rät daher Marcellinus, wenn er Fundanus einen Trostbrief schreiben will, soll er vorsichtig sein, da Fundanus sich wegen seiner Trauer zurückzieht aber bald jede Art von Tröstung annehmen wird. So sollte Marcellinus mit einem Brief noch etwas warten, um Fundanus Zeit zu geben.

 

Gliederung

 

Kapitel 1
Anlass des Briefes

Fundani nostri filia minore defuncta

 

Kapitel 2-5
Charakterisierung der Tochter und die Trauer um sie

 

Kapitel 6-7
Verwandlung der Freude auf die bevorstehende Hochzeit in Trauer
 Quod gaudium quo maerore mutatum est.

 

Kapitel 8-9
Sorge um Fundanus

 

Kapitel 10-11
Rat für Marcellinus Tröstung

 

Charakterisierung der verstorbenen Tochter des Fundanus als perfekte Tochter (nach Plinius)
im Vergleich zu modernen Vorstellungen unserer Gesellschaft

 

Das Mädchen:

- war fröhlich und liebenswert
(Kapitel 1: festivius amabilius)

- hatte die Weisheit einer alten Frau
(Kapitel 2: illi anilis prudentia)

- hatte die Würde einer Frau
(Kapitel 2: matronalis gravitas erat)

- war trotzdem wie ein kleines, liebliches Mädchen mit der Scheu einer Jungfrau
(Kapitel 2: suavitas puellaris cum virginali verecundia)

- liebte jede Person nach seiner Stellung
(Kapitel 3: ut nutrices, paedagogus, ut praeceptores pro suo quemque officio diligebat)

- konnte gut lesen
(Kapitel 3: quam intellegenter lectitabat)

- spielte friedlich
(Kapitel 3: ut parce custoditeque ludebat)

 - war gehorsam
(Kapitel 4: medicis obsequebatur)

 

Plinius beschreibt das Mädchen als ein fröhliches und munteres. Obwohl sie noch so jung war, hatte sie schon die Weisheit einer alten Frau, die Würde einer Ehefrau und war trotzdem noch so lieblich wie ein Mädchen mit der Scheu einer Jungfrau. Des Weiteren liebte sie alle Personen, egal ob sie Ammen oder Lehrer waren. Das Mädchen war immer gehorsam. Beim spielen war sie maßvoll. Das Mädchen war auch eine gute Leserin.
 

Eine perfekte Tochter innerhalb unserer Gesellschaft hingegen ...

 

ist in der Lage selber zu entscheiden, wann sie heiratet

ist hübsch, gestylt

hat die Chance zu arbeiten

ist eigenständig

ist fleißig und eifrig  Schule

ist klug

ist weltoffen

 Verfasser: Kristina Hammer, Lars Büscher, Leander Keuth, Wiebke Affeldt
Klasse 9a (2006/07)


Gaius Plinius Caecilius Secundus

Das Geisterhaus

(Plin.ep. 7,27,5-11)

 

In der Geschichte über das Geisterhaus lassen sich zwei Wortfelder isolieren.

 

Wortfeld "Geister"

 

per silentium noctis sonus ferri  (5)

strepitus vinculorum (5)

mox apparebat idolon  (5)

 manibus catenas (6)

abscesserat imago  (6)

totaque illi monstro relicta  (6)

 dein concuti ferrum, vincula moveri (8)

 illa scribentis capiti catenis insonabat (9)

 repente dilapsa deserit comitem (10)

 

Wortfeld "Literatur und Wissenschaft"

philosophus Athenodorus (7)

legit titulum (7)

pugillares, stilum (7)

scribendum animum, oculus, manum intendit (7)

 non remittere stilum (8)

ceris et stilo incumbit (9)

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Gliederung

 

1. Kapitel 5 - 6 (Erat Athenis ... mali velet.)
Der Spuk / Beschreibung des Spukes

 

2. Kapitel 7 (Venit Athenis ... magis conducit.)
Der Philosoph kommt nach Athen
Umgebungswechsel und zeitlicher Sprung zum Philosophen Athenodorus

 

3. Kapitel 7 - 10 (Ubi coepit ... loco ponit.)
Athenodorus erlebt den Spuk
Zeitlicher Sprung zum Abend (Ubi coepit advesperascere,...)

 

4. Kapitel 10 - 12 (Postero die ... manibus caruit.)
Auflösung des Spukes
Zeitlicher Sprung zum nächsten Tag (Postero die...)

 

1. Kapitel 5 - 6

 

2. Kapitel 7

 

3. Kapitel 7 - 10

 

4. Kapitel 10 - 12

 

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Charakterisierung des Gespenstes

 

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Vergleich mit dem Film "Poltergeist"

 

Director

Tobe Hooper

 

Story und Screenplay

Steven Spielberg

 

Casts

Vater Steve Freeling: Craig T. Nielson

Mutter Diana Freeling: JoBeth Williams

Carol-Anne Freeling; Heather o’Rourke

Robbie Freeling: Oliver Robins

Dana Freeling: Dominique Dunne

 

Starttermin

 4.Juni.1982 (U.S.)

23.September.1982 (West-Deutschland)

 

Zusammenfassung des Films „Poltergeist“:

 

Die Familie Freeling lebt in einem Haus einer Neubausiedlung. Eines Nachts steht die 5-jährige Carol-Anne auf, geht zum rauschenden Fernseher im Wohnzimmer und fängt an mit diesem zu sprechen.

Der inzwischen aufgewachte Rest der Familie tut dies und die Aussage Carol-Annes „Sie sind da!“ als kindliche Spinnerei ab und denkt sich nichts weiter dabei. Doch in den nächsten Tagen geschehen seltsame Dinge im Haus: Stühle bewegen sich, Gläser gehen scheinbar grundlos kaputt und der Hund „Räuber“ kläfft die Wand an. Einige Tage darauf bricht nachts ein Sturm los und wieder geschehen beängstigende Sachen:

Der alte Baum vor dem Kinderzimmerfenster erwacht zum Leben und greift sich Robbie. Während seine Familie versucht, ihn aus der Gewalt des Baumes zu bekommen, bleibt Carol-Anne alleine im Zimmer zurück und wird von einem grellen Licht in den Kleiderschrank gesogen. Robbie wird währenddessen in letzter Sekunde befreit, bevor ein Tornado den Baum fortreißt.

Carol-Anne ist von nun an in einer Zwischenwelt verschwunden und nur noch ihre Mutter kann mit ihr durch den Fernseher kommunizieren, sieht sie jedoch nicht.

Weil die Freelings keinen Ausweg mehr sehen, wendet sich Steve an eine Gruppe Wissenschaftler, die sich auf Geister spezialisiert hat. Nach anfänglicher Skepsis verschwindet diese jedoch schlagartig, als erneut paranormale Dinge geschehen: fremde Gegenstände fallen von der Decke und leuchtende Geister wandeln aus dem Kinderzimmer, das seit jener verhängnisvollen Nacht niemand mehr betreten hat.    

Nachdem eine weitere Wissenschaftlerin hinzugezogen wurde, nehmen sie ein weiteres Mal Kontakt mit Carol-Anne auf und können sie nach einer waghalsigen Rettungsaktion aus der Zwischenwelt befreien.

Als die Freelings den Spuk überstanden haben, planen sie schnellstmöglich den Umzug. In der letzten Nacht jedoch wird die Kleiderschranktür im Kinderzimmer zu einem Riesenschlund, der versucht Robbie und Carol-Anne wieder auf die andere Seite zu ziehen. Die Mutter Diana kann ihren Kindern nicht helfen und versucht durch den Garten zu den Nachbarn zu gelangen, um Hilfe zu holen. Doch auf der schlammigen Wiese rutscht sie aus und fällt in die Poolgrube, als plötzlich knöcherne Hände nach ihr greifen und sie sich von Skeletten umgeben sieht. Völlig in Panik, flüchtet sie sich wieder ins Haus und kann nun doch ihre Kinder retten. Auf dem Weg nach draußen sprießen auf einmal Särge aus dem Fußboden. Vor dem Haus wartet schon Steve mit dem Auto, alle steigen ein und die Familie flüchtet sich in ein Hotel.

Der Vater versteht jetzt die Zusammenhänge mit dem umgesetzten Friedhof in der Nähe und der Neubausiedlung: Der Bauherr hat nur die Grabsteine verlagert und die Särge in der Erde gelassen.

Im Hotel angekommen, stellt die Familie zuallererst einmal den Fernseher vor die Tür.     

 

Vergleich des Films und der Geschichte des Plinius

 

Parallelen

 

Unterschiede

Plinius

Poltergeist

- Ein Mann wurde nicht ordnungsgemäß begraben. (Kap. 11)

- Auf einem alten Friedhof wurde eine Neubausiedlung gebaut, ohne vorher die Gräber umzusetzen. (Min. 70)

Art des Spuks:

 -          Der Geist hat eine feste Gestalt.

 

-          Der Mann rasselt mit seinen Handschellen und Fußketten.
(Kap. 5 und 6)

Art des Spuks:

 -          Geister haben keine feste Gestalt und lassen sich nicht auf eine Person/Figur beschränken.

-          Gegenstände, Lichter, Geräusche werden lebendig, bewegen sich ohne menschliches Zutun, tauchen plötzlich auf, etc.  (z.B. Min. 28)

- Die Familie zieht aus dem Haus aus, weil sie den Spuk nicht mehr ertragen. Erst danach findet der Philosoph den Grund heraus. (Kap. 6)

- Die Familie zieht aus dem Haus aus, nachdem sie herausgefunden hat, was der Grund ist. (Min. 105)

- Alle Menschen in der Umgebung des Spukhauses haben Angst und können nicht mehr schlafen.
(Kap. 6)

- Nur die Hausbewohner bemerken den Spuk und bekommen Angst.

- Nachbarn bemerken erst etwas am Ende des Films. (Min. 100)

 


Gaius Plinius Caecilius Secundus
 

Die Christenbriefe - 111/112 n. Chr.
(Plin. epist. 10,96 und 10,97)

interpretatio

 

Beide Autoren, Plinius und Trajan, verfolgen verschiedene Absichten in ihren Briefen, wobei sie in einigen Punkten auch übereinstimmen: Plinius sucht Hilfe und Ratschläge von beim Kaiser Trajan, wie er mit den Christen umgehen soll (Abschn. 1 -> Sollemne est mihi, domine, omnia de quibus dubito, ad te referre), zugleich versucht er Trajan auch zu schmeicheln. Trajan versucht das Problem mit den Christen zu lösen, ist dabei aber zum Teil anderer Meinung als Plinius.

Plinius ist sich im Unklaren darüber, welche Methoden er bei denen, die ihm als Christen genannt wurden, anwenden kann. Sollte auf Reue Nachtsicht gegeben werden oder sollte man diejenigen, die Christen waren, trotzdem bestrafen und sollte man die Jungen von den Älteren unterscheiden? Soll man diejenigen, die sich Christen nennen, allein schon wegen des Christseins bestrafen oder sie nur bestrafen, wenn sie ein Verbrechen (flagitum (2)) begangen haben? Plinius entscheidet sich dafür, nur diejenigen, die sich trotz seiner Todesdrohungen zu Christus bekennen, zu bestrafen. Gleichzeitig versucht er mehr über das Christentum zu erfahren und foltert zu diesem Zweck zwei Christinnen. Er hat aber kein Verständnis für ihren Glauben (Abschn. 8 -> Nihil aliud inveni quam superstitionem pravam et immodicam.).

Trajan ist der Meinung, dass Plinius Recht damit hat, Christen zu bestrafen, stimmt jedoch dessen Verfahrensweise nicht zu. Er weist ihn an, die Christen nicht mehr aktiv zu verfolgen und sie, wenn sie leugnen oder Christus abschwören, laufen zu lassen. Vor allem tadelt er Plinius dafür, dass er die Leute aufgrund anonymer Listen verhaften ließ. Dies sei kein gutes Beispiel und passe nicht in die Zeit (Abschn. 2 -> Nam et pessimi exempli nec nostri saeculi est.)

9 a (2004/05).