Sprache und Stil
Die Sprache des Sallust zeichnet sich dadurch aus das er häufig Archaismen verwendet, das heißt, Sallust verwendet vor allem alte Worte, Formen und Wendungen der lateinischen Sprache. Außerdem versucht Sallust in seinen Werken lange Perioden zu vermeiden. Er strebt nach Kürze, was man mit dem lateinischen Wort „brevitas“ bezeichnet.
Die Besonderheiten von Sallusts Sprache kann man in fünf Unterthemen unterteilen:


1. Der Lautwechsel:

Bei dieser Besonderheit verändert Sallust die Vokale eines Wortes.

o statt e: convortit – convertit
o statt u: voltis – vultis
u statt e: capiundae – capiendae
u statt i: maxumus – maximus
quo statt cu: quom - cum
cu statt quu: secuntur – sequuntur



2. Die Deklinationsendungen:

Sallust verändert die Deklinationsendungen mancher Wörter.

Nom. Sg. konsonantische Deklination auf –or wird zu –os: honor – honos
Gen. Sg. o-Deklination auf –ii wird zu –i: ingenii – ingeni
Gen. Sg. u-Deklination auf –us wird zu –i: senatus – senati
Akk. Pl. Konsonantische, i-Deklination, Mischklasse auf –es wird zu –is: omnes - omnis


3. Trennung zusammengesetzter Worte:

Sallust verwendet kaum zusammengesetzte Worte in seinen Werken. Stattdessen trennt er diese zusammengesetzten Worte.

postea quam statt postquam
quoius rei lubet statt cuiuslibet rei
in primis statt inprimis


4.Kurzformen in den Konjugationen:

Sallust verkürzt Verbformen.

Futur und Konj. Präsens 2. P. Sg. Passiv: -re statt –ris: laudabere – laudaberis
Indikativ Perfekt 3. P. Pl.: -ere statt –erunt: laudavere – laudaverunt
Perfekt und Plusquamperfekt mit v-Suffix verlieren v +Vokal z.B. laudasti –laudavisti, laudarat – laudaverat
Perfektformen auf –ivi verlieren das –v- : Audierunt – audiverunt


5.Komposita werden nicht assimiliert:

adficere statt afficere
conruptus statt corruptus
adpetens statt appetens