Gaius Plinius Secundus, der Ältere
Gaius Plinius Secundus war ein bedeutender
Schriftsteller und Naturwissenschaftler in der Antike. Es schrieb 37 Bücher über
das damals bekannte Wissen über die Natur. Er war begeisterter Botaniker und
ging tagein tagaus seinen Forschungen nach, wobei er kaum Pausen zu machen
pflegte. Nicht einmal zum Essen unterbrach er seine Studien und ließ sich von
einem Sekretär vorlesen.
Gegen Ende seines Lebens lebte er als Flottenkommandeur von Misenum am Golf von
Neapel. Er starb beim berühmten Vesuvausbruch 79 n.
Chr. an der Küste von Stabiae. Sein Neffe und Adoptivsohn
Plinius der Jüngere berichtet in einem bekannten Brief an
Publius Cornelius Tacitus von den Ereignissen am Vesuv und der Rolle
seines Onkels, während dieser Geschehnisse.
Plinius der Ältere wurde 23-24 n. Chr. in
Novum Comum, dem heutigen Como in Norditalien als
Sohn einer Ritterfamilie geboren. In Rom besuchte er eine Rhetorikschule und
lernte Jura. Daraufhin wurde er Anwalt. Während seines Militärdienstes für das
römische Reich nahm er an den Feldzügen gegen die Chatten (47 n. Chr.), einen
germanischen Volksstamm an der Nordsee, und die Chauken (50 n. Chr.), die im
heutigen Hessen lebten, als Befehlshaber einer Kavallerieeinheit teil und lebte
dort 10 Jahre lang. Nach seiner Zeit als Soldat erhielt Plinius einige Ämter,
die jedoch nicht alle bekannt sind. Während der Regierungszeit
Neros zieht sich Plinius
immer mehr zurück und pendelt als Anwalt zwischen Rom und
Novum Comum. In der Regierungszeit Vespasians
wird Plinius erneut vom Krieg gerufen und kämpft
70 n. Chr. in Jerusalem und fungiert dort als
stellvertretender Heereskommandeur von Judäa.
Von 76 n. Chr. erhält er das Kommando über die Flotten von
Misenum. Er wohnte dort bei seiner Schwester und deren Sohn
Plinius dem Jüngeren, den er adoptierte. In dieser
Ruhe schrieb Plinius das gesammelte Wissen der
damaligen Zeit über die Natur und deren Ereignisse in 37 Büchern. Er las hierzu
über 2000 Bücher römischer und griechischer Schriftsteller und gab dies in
eigenen Worten wieder, ohne den Sinn zu verdrehen. Er schrieb unter anderem über
Kosmologie, Geographie, Geologie, Anthropologie und, sicher einem seiner
Lieblingsthemen, über Botanik. Man nennt seine Werke heute noch die “naturalis
historia“, die als einziges seiner unzähligen Werke noch immer
vollständig erhalten sind. Nur zum Baden und Schlafen machte er Pausen. Alle
Zeiten eines Menschen, die nicht mit Lernen verbunden sind, empfand er als reine
Zeitverschwendung und las oder schrieb daher den ganzen Tag. Er hatte deshalb
auch auf Reisen immer einen Assistenten dabei, der ihm vorlas, oder dem er
diktieren konnte.
Wegen seines Wissensdurstes und seinem unglaublichem Interesse an der Natur war
es auch nicht verwunderlich, dass er sich am 24. August 79 n. Chr. von seinen
Studien erhob, um nach dem Geschehen am Vulkan Vesuv
zu sehen. Er versuchte, mit den Schiffen die Küste zu erreichen, scheiterte
aber, da der Bimssteinregen das Meer so aufwühlte, dass eine Landung mit diesen
schweren Schiffen unmöglich wurde. Um dennoch etwas zu unternehmen und den
Ausbruch etwas genauer unter die Lupe nehmen zu können, segelte er nach
Stabiae, wo er die Nacht verbrachte. Bimssteinregen
beschwerte die Dächer der Häuser in Stabiae so sehr, dass die Dächer einbrachen.
Um dem zu entfliehen, rannten die Menschen am Morgen des 25. Augusts zum Strand.
Sie kamen aber wegen des Schwefels in der Luft zu Tode.
Gaius Plinius Secundus, der selbst unter Asthma litt, starb an
Herzversagen durch fortgeschrittener Gefäßverkalkung an der Küste von
Stabiae. Mehrere pyroklastische Ströme vergruben
daraufhin das Gebiet um den Vesuv herum unter sich. Sein Neffe und Adoptivsohn
Gaius Plinius Caecilius Secundus, besser bekannt
als Plinius der Jüngere, berichtet später in einem
Brief an Publius Cornelius Tacitus, einem bekannten
Historiker und Senator, über das Leben seines Onkels und wie dieser den Tod
gefunden hatte.
Curriculum vitae des Älteren Plinius
23-24 n. Chr. |
Plinius der Ältere wird in Novum Comum geboren. |
47-52 n. Chr. |
Plinius nimmt während seiner Militärzeit an den Germanienkriegen teil. |
53-69 n. Chr. |
Plinius lebt als Anwalt in Rom und Novum Comum und schreibt viele Bücher. |
70 n. Chr. |
Plinius kämpft als stellvertretender Kommandeur der Legionen in Judäa im Krieg und nimmt an der Belagerung Jerusalems teil. |
76-79 n. Chr. |
Plinius wird Flottenkommandeur in Misenum, ließt und schreibt viele Bücher. |
24. August |
Plinius
bricht während des Vesuvausbruches auf und kommt dabei am
|
Quellen:
Schütze, Oliver (Hg.): Lexikon antiker Autoren; Stuttgart 1997, 552 ff.
http://home.tiscalinet.ch/biografien/biografien/plinius.htm
http://userpage.fu-berlin.de/~khi/plinius/plinibio.htm
http://de.wikipedia.org/wiki/Gaius_Plinius_Secundus
Verfasser:
Simon Meischein,
Leonhard Zimmermann,
Lisa Schadt, Alina Römer, Tim Surges (9b 2006/07)
C. Plinius Caecilius Secundus wurde vermutlich zwischen dem 25. August 61 n. Chr. und 24.
August 62 n. Chr. in Comum (heute Como) geboren. Er
starb ungefähr im Jahre 113 n. Chr. In seinem ca. 52-jährigen Leben hat er eine steile Karriere gemacht.
Als er noch ein Kind war, wurde er zu einem Halbwaisen und danach von seinem
Onkel Plinius dem Älteren (lat. Plinius Maior, geb.
Gaius Plinius Secundus) adoptiert. Mit 14 Jahren schrieb er eine Tragödie und einige Gedichte. Er war auch als
Redner tätig und hielt zu Anfang seines Konsulat einen „Panegyrikus“
(eine prunkvolle Lobrede zu einem festlichen Anlass) zu Ehren des
Kaisers Trajan
(53-117 n. Chr.).
Mit 18 Jahren heiratete er seine erste Frau. Die Namen seiner ersten beiden
Frauen sind unbekannt. Seine dritte Frau, Calpurnia, heiratete Plinius
d. J. ca. im Jahre 100 n. Chr. Sie hatten keine Kinder. Mit 19 Jahren wurde er
Priester des vergöttlichten Kaisers Titus. Dann schlug er eine Beamtenkarriere
ein, ging als Militärtribun nach Syrien und wurde dann Quaestor (im Jahr 88),
Praetor (im Jahr 93, 94 oder 95) und schließlich im Jahre 100 n. Chr. Konsul.
Danach war er Stadthalter der
Provinz Bithynien mit Sitz in Nikomedia (heute Izmit), wo er vermutlich
auch starb.
Schriften
Neben dem
Panegyrikus sind insgesamt 247
Briefe überliefert, die in 10 Büchern
zusammengefasst worden sind. Im 10. Buch sind 71 Briefe
an den Imperator Trajan
und 51 Antworten des Kaisers enthalten, darunter auch detaillierte
Beschreibungen zum Vesuvausbruch 79 n. Chr. (6, 16
und 20)
und Fragen zum Umgang mit den Christen (10, 96 und
97).
Die Briefe schneiden nahezu alle Bereiche des Lebens der römischen Oberschicht
an, so dass sie Einblicke in das politische Leben und Alltagsleben eines Römers, so
wie in die gesellschaftlichen Verhältnisse in Rom, geben.
Name: |
Caius Plinius Caecilius Secundus |
Geburt: | Zwischen 25.08.61 n. Chr. und 24.08.62 n. Chr. in Comum |
Eltern: | Adoptivsohn von Plinius dem Älteren (Gaius Plinius Secundus) |
Ehen und Familie: |
Er war insgesamt dreimal verheiratet, seine dritte Frau war Calpurnia. Er hatte keine Kinder. |
Karriere/Entwicklung: | |
Als Kind (bis 10 Jahre): | Ausbildung durch seinen Adoptivvater |
Als Jugendlicher (11-17 Jahre): | Schreibt Gedichte und Tragödien. |
Als Erwachsener (18 Jahre - Tod) | Schließt mit 18 Jahren seine erste Ehe. |
Mit 19 Jahren zum Priester des vergöttlichten Titus ernannt. | |
Schlug dann eine Beamtenkarriere ein | |
Militärtribun in Syrien | |
Quaestor in Syrien um 88 n. Chr. | |
Praetor in Syrien um 94 n. Chr. | |
Hielt zu Beginn seines Konsulats 100 n. Chr. einen Panegyrikus zu Ehren des Kaisers Trajan; danach Stadthalter in Bithynien (Nikomedia) | |
Tod vermutlich in Nikomedia um 113 n. Chr. |
Verfasser: Nathalie, Maxi, Anna, Ewgenji,
Richard und Constanze (9a; 2004/05)
Karte zum Ausbruch des Vesuv im Jahre 79 n. Chr.
Erstellt von: Lisa Schadt und Simon Meischein
(9b; 2006/07)
Vulkanausbrüche
Der Begriff Vulkanismus kommt von dem lateinischen Wort
Vulkanus. In der
römischen Mythologie war er der Gott des Feuers und des Schmiedes mit seiner
Werkstatt unter dem Ätna!
Entstehung eines Vulkans und die (positive) Folgen
Vulkane entstehen dort, wo geschmolzenes Gestein durch die Erdkruste bricht und an die Oberfläche kommt. Dabei wird zwar eine enorme Verwüstung angerichtet allerdings entsteht dadurch neuer, fruchtbarer Boden der durch viele Landwirte genutzt wird! Wegen dem fruchtbaren Boden werden auch oft Gebiete die nah an einem Vulkan besiedelt. Das liegt daran das durch den fruchtbaren Boden eine bessere Ernte garantiert ist als auf normalem Boden.
Vulkanismus im allgemeinen
Das Erdinnere besteht aus heißem Material, das von einer Kruste überdeckt wird, die eigentlich nur eine sehr dünne Schicht bildet. Die „Kruste“ wird der Teil der Erde genannt, auf dem wir leben. Die „Kruste“ und der obere Teil des Mantel werden zusammen Lithospähre genannt! Die Lithospähre ist in Platten aufgebrochen, die sich auseinander oder zueinander bewegen. Sie bewegen sich allerdings nur maximal 10 cm pro Jahr. Der Mantel besteht aus mehreren Gesteinsarten, welche aber sehr hart sind. Der Mantel ist nochmals in zwei Teile aufgeteilt, dem Obermantel und dem Untermantel. Im Zentrum unserer Erde liegt der Erdkern der wiederum aus zwei verschiedenen Teilen besteht. Zum einen der „Innenkern“ der aus festem Gestein besteht und zum anderen der „Außenkern“ der aus flüssigem Gestein besteht. Im Erdkern herrscht eine große Hitze weshalb das flüssige Gestein auch nicht wieder fest wird!
Der Unterschied zwischen Lava und Magma
Die Wärme im Erdinneren entsteht durch Verfall von radioaktiven Elementen. Dabei werden Materien an manchen Stellen so sehr erhitzt, dass sie flüssig bzw. gasförmig wird. Dieses Produkt nennt man Magma. Sie steigt dann hoch und dringt durch Brüche der Erdkruste an die Oberfläche wo sie abkühlt. Diesen Prozess nennt man dann Vulkanismus. Zwei charakteristische Arten von Magma lassen sich unterscheiden. Die erste Art, das so genannte rhyolitische Magma, ist zäh und dickflüssig (Viskosität) und hält deswegen die entstandenen Gase gut fest. Eine zweite Art von Magma, die man Basalt nennt, ist nicht so zäh und hält deshalb auch nicht die eingeschlossenen Gase fest sondern gibt sie direkt beim Austreten aus dem Erdinneren ab. Magma wird nach dem Ausbruch Lava genannt wird hat beim Ausbruch eine Temperatur von ca. 1200°C. Manchmal fließen die Lavaströme so langsam, das man sich ihnen bequem nähern kann. Das ist jedoch nur an wenigen Vulkanen möglich, wie zum Beispiel auf Hawaii.
Verschiedene Formen der Vulkane
Am meisten sieht man die Stratovulkane. Sie bestehen aus erstarrter Lava und Schichten von „pyroklastischem“ Material. Ein gutes Beispiel für diese Form findet man in Japan beim so genannten „Fudschijama“ (3776 Meter hoch). Er sieht fast so aus wie ein Kegel ist aber nicht mehr aktiv. Dann gibt es noch, die weniger vorkommenden Vulkane, die „Tefravulkane“. Sie haben Abhänge mit rund 30°. 33° Steigung. Eine größere Steigung ist, wegen der hohen Wirkung der Schwerkraft, nicht möglich. Die Schildvulkane sind die dritte Form eines Vulkans. Sie sind viel flacher als Tefra- oder Stratovulkane. Er sieht zwar auch aus wie ein Kegel ist allerdings sehr viel flacher als der Stratovulkan. Die Steigung beträgt selten mehr als 10° weil hierbei die Lava sehr flüssig ist und sich deshalb sehr viel schneller und weiter als bei den anderen Vulkanarten ausbreitet. Die Lava wird bei einem Ausbruch fast senkrecht in die Luft geschleudert sodass sie sich in unmittelbarer Nähe des Schlotes aushäuft.
Calderen und Kraterseen
Vulkane haben untätige und tätige Perioden. Weltweit finden jedes Jahr nur rund 40 Eruptionen (Ausbrüche) statt. Ein Vulkan wird erst als erloschen erklärt, wenn er mindestens 100 Jahr nicht mehr ausgebrochen ist. Oft steigt aber auch aus erloschenen Vulkanen noch ab und an Rauch auf, was aber nichts zu bedeuten hat. Bei einer Eruption verschwindet eine Menge Substanz. Das führt oft zum Einbruch des Vulkanes. Dadurch bekommt er seine „typische“ Form (ein rundes Loch mit steilen Wänden). Wenn dieses Loch einen Durchmesser von einigen Kilometern hat wird sie Caledera genannt. Bei untätigen Vulkanen sammelt sich von Zeit zu Zeit Regenwasser und Schnee im Krater. So entstehen sie so genannten Kraterseen.
Schlammströme
Die Schlammströme, auch Lahars genannt, können großen Schaden anrichten. So
entstanden bei einer relativ kleinen „Eruption“ des Ruiz in Mexiko
(1385) Schlammströme, weil auf den Berghängen der Schnee schmolz und dadurch den
Schlamm mit ins Tal riss!
Etwa 25.000 Menschen kosteten Sie das Leben.
Auch auf Island häuften sich enorme Mengen Schmelzwasser, die durch einen
Vulkanausbruch oberhalb eines Gletschers geschmolzen war, in dem See „Grimsvatn“,
der unter dem Gletscher liegt, an. In einer Rekordzeit von wenigen Tagen, stieg
der Wasserspiegel um etwa 20 Meter an. Als der See dann voll war, drückten die
enormen Wassermassen die Eisdecke hoch und es ergossen sich etwa 45.000m³ Wasser
pro Sekunde über den Abhang. Der Schaden den die Flutwelle anrichtete belief
sich auch rund 15 Millionen US-Dollar.
Tsunamis
Bricht ein Vulkan im Ozean aus, so entstehen durch das Gas Druckwellen, die sich im Wasser langsam zu einer Riesenwelle entwickelt. Dies geschah, Vermutungen zufolge, auch vor knapp drei Jahren, am 26.12.2004, im Indischen Ozean. Dort forderte die Flutwelle ca. 228.000 Menschenleben und es wurden mehr als 110.000 Menschen dabei verletzt. Die Flutwelle war ohne Vorwarnung gekommen und hatte alles mit sich gerissen, was sich ihr in den Weg stellte. Sie erreichte durch den großen Druck eine Größe von ca. 10 Metern.
Vesuvausbruch 79 n. Chr.
Der erste dokumentierte
Vulkanausbruch fand am 24. August des Jahres 79 n. Chr. statt.
Dabei wurden die Orte
Pompeji,
Herculaneum,
Oplontis und das ca. 12 km entfernte
Stabiae unter Staub- und Aschemassen vollständig begraben.
Die Menschen in den Städten hatte nicht einmal gewusst, das es sich um einen
Vulkan handelt.
In den Jahren 62 oder 63 n. Chr. gab es ein großes Erdbeben, worum sich die
Menschen allerdings nicht kümmerten. Am 24.08.79 brach der Vesuv dann aus. Die
Eruption ereignete sich in mehreren Phasen. In der ersten wurde die Vulkanspitze
weggesprengt. In der zweiten zog eine Eruptionswolke aus dem Vulkan heraus die
Asche und Vulkan mit sich brachte und diese fielen hinunter auf die Dächer der
Häuser. Diese wiederum stürzten ein und begruben die Menschen unter sich. Dann kamen pyroklastische Ströme (siehe
Schlammströme) und begruben alles, was sich ihnen in den Weg stellte!
Mit der Zeit häuften sich durch den Ascheregen und die pyroklastischen Ströme
Schichten an, die etwa eine Dicke von 20 Metern hatten!
Diese Schicht nennt man dann Tuff. Diese Eruption wird heute auch nach ihrem
Beobachter Plinius die "plinianische Eruption" genannt. Der Krater, der durch die
Eruption entstanden ist, kann man sich auch heute noch anschauen. Er ist zu einer Caldera (siehe Calderen und
Kraterseen) geworden. Schätzungsweise kamen bei
dieser Eruption ca. 2500 Menschen ums Leben. Man hat bei Ausgrabungen auch einige
Skelette gefunden. Die Menschen haben sich zum Schutz vor der Lava in ihren
Kellern versteckt. Das brachte ihnen jedoch keine Rettung. Die ca. 1200°C heiße Lava
verbrannte alles und durch die Hitze verbrannten auch die Mensche, die sich in
ihren Kellern verschanzt hatten.
Weitere Ausbrüche des Vesuv ereigneten sich in den Jahren 202, 472 und 512.
Insgesamt gab es zwischen 202 und 1139 elf Eruptionen. Informationen zu weiteren
Eruptionen liegen nur lückenhaft vor. Deswegen kann man nicht genau sagen, ob
und wenn, wie oft der Vesuv noch ausgebrochen ist! Erst 1631 erwachte der schon
erloschen geglaubte Vulkan wieder zu neuem Leben. Er brach aus und kostete
rund 4000 ihr Leben. Bis zu seinem bislang letzten "großen" Ausbruch im Jahre
1944 folgten rund 20 weitere Eruptionen, die heftigste in der Nacht vom 7. auf
den 8. April, bei der der Vulkan rund 200 Meter niedriger wurde.
Seitdem ist der Vesuv ruhig. Er ist allerdings nicht erloschen sondern immer
noch gefährlich!
Verfasser: Jonas Köhn (9b; 2006/06)
LINKS:
http://de.wikipedia.org/wiki/Vesuv
Ausgrabungen in Pompeji in der Neuzeit
In den 1920er Jahren wurde unter Amedeo Maiuri, der für fast 40 Jahre Ausgrabungsleiter in Pompeji war, erstmals in älteren Schichten als der von 79 n. Chr. gegraben, um auch Erkenntnisse über die Siedlungsgeschichte zu erlangen. Unter Maiuri fanden in den 1950er Jahren die letzten Grabungen in großem Stil statt, die jedoch nur unzureichend wissenschaftlich dokumentiert wurden. Nach Maiuris Grabungen war auch der Bereich südlich der Via dell’ Abbondanza und der Verlauf der Stadtmauer nahezu komplett freigelegt. Die Konservierung wurde jedoch sträflich vernachlässigt und stellt die heutigen Archäologen vor große Schwierigkeiten. Ausgerechnet dieser Bereich, der doch wegen seiner dichten Bebauung mit Werkstätten, Herbergen und Kneipen ein genaues Bild vom leben der Stadt zeichnen könnte, wirkt heute – nicht zuletzt nach einem fragwürdigen Wiederaufbau in den 1980er und 1990er Jahren nach dem schweren Erdbeben vom 23. November 1980, das große Zerstörungen in Pompeji angerichtet hatte – leblos und steril. Auch die Ausgrabungen des Gräberfeldes vor dem Noceraner Tor fällt in diese Zeit. Seitdem beschränkte man sich, abgesehen von kleineren Sondierungen oder gezielten Sondagen und Grabungen, auf die schon ausgegrabenen Gebiete. Mittlerweile sind etwa zwei Drittel der Stadt freigelegt. Weitere Ausgrabungen im großen Stil sind derzeit nicht absehbar. Heute versuchen die Archäologen zu rekonstruieren, zu dokumentieren und vor allem den immer schneller voranschreitenden Verfall aufzuhalten. Pompeji wird auch mehr und mehr zu einem internationalen Forschungsprojekt. U. a. forscht das Deutsche Archäologische Institut seit 1997 unter der Leitung von Jens-Arne Dickmann an der Casa dei Postumii. Das heute 44 Hektar umfassende ergrabene Stadtgebiet ist die größte bekannte zusammenhängende Stadtruine der Welt. Sie stellt die heutigen Archäologen vor scheinbar unlösbare Probleme. Sehr viele der Gebäude sind in einem schlechten, zum Teil baufälligen Zustand. Die Rettung der Ruine kann nur in internationaler Kooperation erfolgen. Auch der italienische Staat hat darauf reagiert und der Verwaltung Pompejis ein große Eigenständigkeit und finanzielle Autonomie gewährt. Seit 1997 ist Pompeji auch auf der Liste des Weltkulturerbes der UNESCO. Die derzeit wichtigste Aufgabe für die Archäologen, Bauforscher, Denkmalpfleger und Restauratoren besteht darin, den Verfall der Stadt aufzuhalten und trotzdem den Zugang der Öffentlichkeit zur Stadt zu gewährleisten. Trotz vieler Anstrengungen ist das aber nur noch bedingt zu leisten und große Teile der Stadt sind für den Publikumsverkehr geschlossen. Jährlich besuchen etwa zwei Millionen Besucher die Stadt, die Pompejitouristen sind ein bedeutender Wirtschaftsfaktor in der Region.
Verfasser: (9b; 2006/06)